…und das meinen wir in diesem Fall tatsächlich so, wie wir das schreiben.

Schon bevor das Backhaus vor über 20 Jahren das allererste Mal seine große Holztür öffnete, saß die – nenne wir sie mal – „Projekt Backhaus-Truppe” mit einem (damals eigentlich auch noch ganz schön jungen😉) Mann an einem Tisch, um sich kennenzulernen. Denn, man war auf der Suche nach einem Metzger, der frische, selbstgemachte und qualitativ hochwertige Waren liefern sollte, fernab vom Einheitsbrei – ehrlich und echt.

Als Quereinsteiger waren wir damals noch unerfahren und privat selbst nur selten Kunde bei der Metzgerei Aulenbach aus der Waldbrücke. Die Idee war aber, dass wir hier fündig werden könnten. Es gab keinen besseren Weg dies festzustellen, als bei einem gemütlichen Vesper. Also haben wir Brot gebacken (das konnten wir immerhin schon), Herr Aulenbach hat Wurst gebracht und wir haben uns an einen Tisch gesetzt.

Und schon an diesem ersten Abend war eigentlich alles so, wie es dann stolze 20 lange Jahre lang Bestand haben sollte. Hans kam ein bisschen zu spät und blieb länger als erwartet. Die „Verhandlungen“ waren ehrlich, direkt und gleichberechtigt und drehten sich nicht ausschließlich um Wurst. Und – klar – die mitgebrachten Wurstwaren waren natürlich sehr lecker.

So nahmen die Beziehungen ihren Lauf. Vom ersten Tag an belieferte uns Hans mit Frühstückswurst, Hausmacher, Wienerlen, Fleischwurst für den Wurstsalat, Fleischkäse und Maultaschen. Und nachdem wir zum Glück nur ganz kurze Zeit benötigten, um festzustellen, dass „Pressspanschnitzel“ definitiv nichts für uns sind, auch mit Schweinefleisch, Rindfleisch, Pute oder Huhn. Nicht immer wurden die Mengen geliefert, die wir bestellt hatten, aber vergessen hat Hans trotz Zetteleswirtschaft, wie man es ehrlicherweise nennen muß, überraschenderweise nie etwas.

Wann wir begannen uns am Ruhetag…

 

…zum Frühstück zu treffen, wissen wir nicht mehr – aber es ist lange her, als Hans das erste mal mit seinem weißen Aulenbach-VW-Bus nach seinem Einkauf einen morgentlichen Einkehrschwung in den Sallenbusch machte. Von da an immer dabei, einen kleine, gut gefüllte Papiertüte mit leckerer, selbstgemachter Frühstückswurst. Brot, Käse, Butter und Kaffee haben wir beigesteuert und so entwickelte sich einer der wichtigsten Termine der Woche – zumindest für die Work-Life-Balance 😀

Aber auch bei den wöchentlichen Lieferungen konnten wir Hans gelegentlich mit einem Milchkaffee und einem Stück Kuchen „überreden“ ein…

…kurzes Schwätzchen zu halten. Manchmal hatte Hans Glück und bekam vom frisch gebackenen. Aber auch den alten, trockenen nahm er dankbar an 🙂 . Aber – wo er schon mal da war – konnte man Hans auch immer fragen, ob er mal kurz geschwind…

…helfen würde. Wir haben ihn…

…nicht nur bei der Arbeit, sondern auch…

…auf dem Fußballplatgz oder…

…in geselliger Runde,…

…immer gerne dabei gehabt 🙂

Und so wurde im Laufe der Jahre aus unserem Hans nicht nur der Metzger unseres Vertrauens, sondern auch ein sehr guter Freund, dessen nahzu immer gute Laune wir vermissen werden, wenn sie nun gezwungener Maßen nicht mehr täglich im Backhaus versprüht werden wird.

Denn vor wenigen Wochen hat Hans, wie viele seiner Berufskollegen in den letzten Jahren, seine Metzgerei geschlossen und nur noch für uns und ein paar Stammgäste produziert. Wir haben uns also daraus folgend auf die Suche nach etwas Neuem begeben und (keine Sorge) sind auch fündig geworden, aber wer ihm folgt wird hier noch nicht verraten…

 

In den ersten Oktoberwochen werden wir nun also letztmalig die Aulenbach-Waren auf unseren Tellern haben und jeder hat die Chance dies nochmal richtig zu genießen. Der Wechsel wird voraussichtlich in der dritten oder vierten Oktoberwoche stattfinden.

Bevor wir aber mit unserem Abschiedsblog zum Ende kommen, ist es uns wichtig noch DANKE zu sagen!

Allerdings nicht nur unserem Hans, denn wir wissen, dass nicht nur er für unserer langjährigen LoveStory verantwortlich war, sondern dass sein Metzger „Kalle“ und…

…seine Frau Nicole die beiden waren, die in der Waldbrücke immer die Stellung gehalten haben und neben der vielen Arbeit geduldig ertragen haben, wenn Hans mal wieder im „Bermuda-Dreieck“ verschwunden war.

Ihn allen dreien gebührt unser herzliches und ehrliches DANKESCHÖN!

Vielen lieben Dank für die schönen Jahre dieser treuen Partnerschaft, …

…es war uns eine Ehre!